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Verhaltene Freude über Beschluss für ein Ende des Straßenmusikverbots

Straßenmalerei mit Spruch „Warum ist Witten so still und grau?“

 Der Rat der Stadt Witten hat in seiner Sitzung am 31. August Straßenmusik in Witten erlaubt, wenn sich an bestimmte Regeln gehalten wird.

Erfolg am Ende der Wahlperiode

„Die von Stadtrat verabschiedeten Regeln schaffen einen guten Interessenausgleich zwischen dem Ruhebedürfnis der Anwohner und der Möglichkeit, in den Wittener Fußgängerzonen Kultur für alle Menschen aufzuführen. Es ist schön, die aktuelle Wahlperiode mit einem Erfolg für ein Thema, für das wir uns seit Jahren einsetzen, abzuschließen! So wird nun hoffentlich die Innenstadt in Zukunft mit mehr Kultur belebt!“

freut sich Ratsmitglied und Bürgermeisterkandidat Stefan Borggraefe.

Zu den Regeln gehört, dass die Musikerinnen und Musiker nur zwischen 10 und 20 Uhr musizieren dürfen, sie nach einer halbstündigen Darbietung den Standort um mindestens 150 Meter wechseln müssen und das keine elektronischen Verstärker verwendet werden dürfen.

Unsinnige Anzeigepflicht

Die Regelungen enthalten allerdings auch die Pflicht, sich vor einer Aufführung beim Ordnungsamt zu melden und dort persönliche Daten, den Ort und die Zeit der Darbietung vorab zu melden. Diese Anzeigepflicht gilt für maximal sieben Tage, muss also immer wieder neu eingereicht werden.

„Wir können das Misstrauen gegenüber den Straßenmusikern nicht nachvollziehen. Die wesentlich größere Stadt Dortmund kommt ohne so eine solche Anzeigepflicht aus. In Witten wird ohne Not ein neuer bürokratischer Verwaltungsakt geschaffen. Hier werden Ordnungskräfte gebunden, deren Einsatz an anderer Stelle dringlicher benötigt wird. Dabei wäre völlig ausreichend, wenn das Ordnungsamt nur dann persönliche Daten erfasst, wenn es Verstöße gegen die vereinbarten Regeln gibt.“

so Fraktionsvorsitzender Roland Löpke.

Die Piraten hatten mit einem gemeinsamen Änderungsantrag zusammen mit der Fraktion Die LINKE noch in der Sitzung vergeblich versucht, die Anzeigepflicht zu kippen.

Wird das Ordnungsamt weiter vertreiben?

„Menschen, die mit ihren Instrumenten von Stadt zu Stadt ziehen oder spontan auftreten, könnten wegen der Anzeigepflicht weiter mit dem Ordnungsamt in Konflikt geraten, auch wenn sie ansonsten alle Regeln einhalten. Dürfen diese Menschen in so einem Fall direkt auf der Straße beim Ordnungsamtsmitarbeiter ihre Daten hinterlassen und weiterspielen oder werden weiter Straßenmusiker.innen vertrieben werden? Wir werden genau beobachten, wie die Stadt hier in Zukunft vorgeht.“

kündigt Stefan Borggraefe an.

Leider keine Besserung für Straßenmalerei

Ebenfalls erhalten bleibt die Genehmigungspflicht für Straßenmalerei. Auch diese hätten die Piraten gerne abgeschafft.

„In Köln dürfen sich Straßenmaler.innen einfach so auf das historische Pflaster vor dem Dom setzen und mit ihrer Kunst die Menschen erfreuen. Witten könnte froh sein, wenn dies ab und zu auch mal bei uns passiert. Stattdessen wird auch hier den Künstler.innen Misstrauen entgegengebracht. Das Tiefbauamt soll in Witten nach Ausfüllen eines Genehmigungsformulars beurteilen, ob durch die Malerei dauerhaften Spuren entstehen könnten. Glaubt irgendjemand, dass dieses Amt die verwendeten Farben und Materialien besser einschätzen kann als die Künstler.innen selbst? Diese verwenden schon aus Eigeninteresse keine Farben, die dauerhafte Schäden hinterlassen!“

so Roland Löpke.
Die Piratenfraktion Witten kämpft seit vielen Jahren für mehr Straßenkultur in Witten. Hier eine Auswahl der resultierenden Berichterstattung in der WAZ.
  1. Er ic Reuter

    Ein erster Schritt in die richtige Richtung! Das Einholen der Genehmigung ist ein Witz scheint sich aber immer größere Beliebtheit bei den Städten zu erfreuen. Übrigens sind Ordnungsamt Mitarbeiter *innen ja auch Menschen, mit Handlungs Spielräumen und eigenen Haltungen oder ? In diesem Sinne …. stay grooved … p.s. freue mich auf den ersten Trommler … natürlich ohne Verstärker 😉

    • Stefan Borggraefe

      Wir hoffen auch auf die ausführenden Mitarbeiter.innen der Verwaltung. Aber sie könnten es halt so oder so machen. Das werden wir im Blick behalten!

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