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Persönliche Erklärung von Stefan Borggraefe

Stefan Borggraefe mit Hoodie vor einem Leuchtturm. Mit der rechten Hand macht er ein Victory-Zeichen.
Stefan Borggraefe

Ich gebe mein Ratsmandat und alle damit verbundenen Gremiensitze und Ämter ab. Ich bin nicht mehr davon überzeugt, dass die Piratenpartei in Deutschland eine Zukunft als relevante politische Kraft hat und glaube persönlich nicht mehr, dass wir zur Kommunalwahl 2025 nochmal antreten werden.

Die politische Arbeit ist meiner Ansicht nach nicht mehr in einer Qualität möglich, die meinen persönlichen Ansprüchen genügt. Es gibt inzwischen zu wenige Mitglieder, um noch einmal einen Kommunalwahlkampf auf die Beine zu stellen und die politische Arbeit in der laufenden Wahlperiode im Stadtrat zu stemmen. Durch den Wegbruch etwa der Landtags- und RVR-Fraktionen in den vergangenen Jahren und von Strukturen für parteiinterne politische Bildung fehlen uns inzwischen wichtige Informationsquellen für die Ratsarbeit.

Gleichzeitig stehe ich durch vergangene Wahlerfolge als Bürgermeisterkandidat in Witten stark im Fokus der Öffentlichkeit. Da ich mich immer sehr klar gegen Rechts und gegen Verschwörungsideologien positioniert habe, bin ich immer wieder Angriffen aus dieser Ecke ausgesetzt. Danke für die Solidarität, die es in solchen Zusammenhängen auch immer gab! Leider musste ich seit 2020 aber auch skrupellosen Verrat und immer wieder Versuche erleben, meinen Ruf durch das Verbreiten von frei erfundenen Geschichten und Geraune zu schaden. Dies hat leider auch gesundheitlich Spuren bei mir hinterlassen.

Maria Bach und Stefan Borggraefe
Mit Maria im September 2017 bei der Eröffnung unseres damals neuen Büros Ankerplatz

Seit Februar ist nun auch noch die letzte Person, mit der ich mich über die politische Entwicklung der Piratenfraktion seit 2014 austauschen konnte, nicht mehr in Witten. Maria Bach war für über acht Jahre die Fraktionsgeschäftsführerin der Piratenfraktion. Sie hat einen panamesischen Mann und nach vielen gemeinsamen Jahren in Deutschland wird sie mit ihrer Familie nun erstmal in Panama leben. Dadurch ist eine für mich wichtige und strategisch brillante Gesprächspartnerin und Mitstreiterin weggefallen.

Um bis 2025 in besser funktionierenden Strukturen sinnvoll arbeiten zu können hatte die Piratenfraktion einstimmig beschlossen, Gespräche mit der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen über eine Fusion zu führen. Dies wäre vor der Neuwahl der Ausschüsse des Rates am 13. Dezember 2022 auch ein politischer Coup gewesen. Die neue gemeinsame Fraktion wäre in fast allen Ausschüssen stärker geworden, während FDP und WBG ihr Stimmrecht in allen Ausschüssen verloren hätten. Eine progressive, weltoffene Politik für mehr Klima- und Umweltschutz und eine ökologische und soziale Wende hätte im Stadtrat eine stärkere Stimme erhalten können. Für mich persönlich wäre es entlastend gewesen, einige Gremien im Zuge dieser Fusion abgeben zu können und nicht mehr Fraktionsvorsitzender zu sein. Weiterhin ist eine größere Fraktion, die einen relevanteren Machtfaktor darstellt, sehr viel besser gegen Angriffe von außen gewappnet. Leider konnten diese Gespräche aber bis heute nicht zu einem erfolgreichen Abschluss geführt werden.

Ich bin wegen dieser Situation insgesamt nicht mehr bereit, weitere 2,5 Jahre meines Lebens bis zum Ende der Wahlperiode in das Ratsmandat zu investieren. Ich hatte es schon an anderer Stelle geschrieben: mein Akku ist leer. Ich muss mich dringend jetzt erstmal eine Zeit lang um meine Gesundheit und mein persönliches Glück kümmern.

Daher mache ich den Platz frei und wünsche allen Piraten, die weiter an politische Erfolge glauben, dass sie mich positiv überraschen werden und doch noch die Kraft finden, auch 2025 wieder zur Kommunalwahl anzutreten!

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Oftmals war’s auch richtig schön und ich durfte viele tolle Menschen kennen lernen! Dafür bin ich sehr dankbar!
(Video vom Bürgermeisterwahlkampf 2015)
  1. Lieber Stefan,
    das ist sehr schade, aber ich kann Dich auch sehr gut verstehen. Ich wünsche Dir alles erdenklich Beste und hoffe, Dich trotzdem immer wieder zu treffen.
    Herzliche Grüße
    Jan

  2. Marc Elsbeck

    Ahoi Stefan,
    ich kann dich gut verstehen. Bedauerlich ist es natürlich für die Piraten. Im Kreis Unna war schon zu letzt Wahl keine schlagkräftige Mannschaft zu heueren. Für einen erfolgreichen Kurs fehlten grade Piraten wie du einer warst. Ich wünsche dir alles gute, vorallen das du privat dein persönliches Glück machst

  3. Lieber Stefan,

    ich wünsche Dir alles Gute und bald wieder nen vollen Akku.

    Wir lesen uns sicher irgendwo wieder.

    Beste Grüße
    Manfred

  4. Marcel Groll

    Sehr schade.
    Grade die Partei hatte ihre Berechtigung aber war immer etwas “too much” irgendwie.
    Für mich zumindest.
    Aber grade in der Kommune gilt es die Person zu betrachten statt zu fokussiert die Partei.
    Da wart ihr ( wie man jetzt weiss nicht alle) wählbar und immer eine Alternative die besonders auch Digital dachte.
    Schade das es nun nicht mehr geht und das Gespräche nicht in Ergebnisse münden.
    Aber vielen Dank für dein Bemühen und dein Engagement in Zeiten wo Nationale,Rechtsradikale und Leugner von Pandemie und Viren so viel Zulauf bekommen.
    Und du (neben zum Glück anderen engagierten Menschen) immer vorne dabei warst.
    Danke dafür!
    Viel Glück und alles Gute!

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